Genau hinsehen, geduldig nachdenken und sich nicht dumm machen lassen.
(Heinz Steinert)
Rechtssoziologie
Geschriebenes Recht und angewandtes Recht stehen in einem vielfältigen Spannungsverhältnis, das sich nicht ideologiekritisch auflösen lässt. Die vielschichtigen Beziehungen von Rechtsgenese und Rechtsanwendung sind ein Forschungsfeld in dem das Institut sich engagiert. Dabei geht es unter anderem um die zentrale Frage, ob und wie Recht wirkt und welche Alternativen zur rechtlichen Steuerung existieren.
Sicherheitsforschung
Sicherheitsforschung ist ein relativ neues interdisziplinäres Forschungsfeld. Als Erweiterung der traditionellen disziplinären Perspektiven von Politikwissenschaft, Kriminologie und Soziologie entwickelt sich die Sicherheitsforschung bisher mehr entlang von praktischen Problemen als von theoretischen Ansätzen. Im Mittelpunkt stehen dabei die Entgrenzung von Äußerer und Innerer Sicherheit sowie die umfassende Securitisierung aller Lebensbereiche.
Konfliktlösung
Nur ein geringer Teil der im gesellschaftlichen Alltag auftretenden Probleme und Konflikte wird rechtsförmig bearbeitet oder gar an Polizei und Gerichte herangetragen. Das Institut befasst sich mit Formen von Konflikten und ihrer Bearbeitung, speziell mit der Analyse von Gewalt sowie mit der Bedeutung informeller Strategien und Arrangements der Konfliktbewältigung im Alltag. Maßgeblich an der Initiierung des außergerichtlichen Tatausgleichs in Österreich beteiligt und mit der Evaluierung der entsprechenden Pilot-Projekte betraut befasst sich das Institut seither regelmäßig mit Aspekten alternativer Konfliktbewältigungsstrategien und dem damit im Zusammenhang stehenden Konzept der „Restorative Justice“.
Inklusion & Exklusion
Das Begriffspaar Inklusion/Exklusion etablierte sich in den letzten Jahrzehnten sowohl auf sozialpolitischer als auch auf sozialwissenschaftlicher Ebene zur Bezeichnung und Analyse von kritischen Soziallagen, Marginalisierungsphänomenen und Ausgrenzungsprozessen. Das Forschungsinteresse des Instituts gilt Fragen gesellschaftlicher Teilhabe, Praktiken und Institutionen sozialer Kontrolle und Hilfe, Diskriminierungsphänomenen und Schutzmaßnahmen dagegen und insbesondere auch der Auseinandersetzung mit Alternativen zu exkludierenden und punitiven gesellschaftlichen Praktiken.